Die verwendete Methode richtet sich nach Größe und Lage der bei dem Patienten aufzufüllenden Stelle. Wenn körpereigener Knochen verwendet wird, ist die Heilung in der Regel um einige Wochen verkürzt.
Wenn nur ein kleiner Knochendefekt besteht, kann das Implantat sofort eingesetzt werden.
Die Stelle, an der der Kieferknochen das Implantat nicht ausreichend umschließen würde, wird mit dem Knochengranulat aufgefüllt. Anschließend wird die betreffende Stelle mit einer Membran abgedeckt. Sobald das Implantat eingeheilt und der Knochen belastbar ist, können das Verbindungsstück und die Zahnkrone eingesetzt werden. Dies dauert in der Regel zwischen drei und sechs Monaten.
Wenn ein größerer Teil der Knochensubstanz fehlt, wird zunächst der Kieferknochen wieder aufgebaut: Das Ersatzmaterial wird an der entsprechenden Stelle eingefügt und mit einer Membran, meist aus Kollagen, abgedeckt. Nach etwa sechs bis neun Monaten hat sich der Knochen regeneriert, die künstliche Zahnwurzel, das Implantat, kann eingesetzt werden. Nach insgesamt neun bis zwölf Monaten ist der neue Zahn ganz normal belastbar.
Das Verfahren wird auch angewendet, wenn nach dem Entfernen eines Zahnes eine spätere Implantation geplant ist. Das leere Knochenfach wird dabei mit Ersatzmaterial gefüllt. So erreicht der Kieferknochen eine ausreichende Stärke, um die künstliche Zahnwurzel fest zu verankern.
Der Sinuslift ist eine Sonderform des Knochenaufbaus. Diese Methode wird eingesetzt, wenn sich der Kieferknochen im hinteren, seitlichen Bereich des Oberkiefers zurückgebildet hat. Der Oberkieferknochen ist im Vergleich zum Unterkiefer ohnehin schmaler bzw. dünner. Falls ein Backenzahn in diesem Bereich fehlt, kann sich die darüber liegende Kieferhöhle nach unten ausdehnen. Die verbleibende Knochenschicht ist dann nur noch sehr dünn.
Bei der Sinusbodenaugmentation wird die so genannte Schneidersche Membran vorsichtig vom Knochen gelöst. Sie trennt den Knochen von der Kieferhöhle. In den Hohlraum zwischen der Schneiderschen Membran und dem Kieferknochen wird das Ersatzmaterial eingefügt und damit der zu dünn gewordene Knochen wieder aufgebaut.
Wie bei den anderen Methoden kann das Implantat bei kleineren Defekten, das heißt wenn die eigene Knochendicke ausreicht, sofort eingesetzt werden. Dann wird das Knochenmaterial von unten über die Stelle, an der das Implantat gesetzt wird, eingefügt. Wenn dies nicht möglich ist, erfolgt der Eingriff seitlich über die Mundhöhle. Sobald sich ausreichend neuer stabiler Knochen gebildet hat, wird das Implantat eingesetzt.
Beim Sinuslift dauert es wegen des aufwändigeren Verfahrens etwas länger, bis das Implantat belastbar ist. Sofern das Implantat sofort eingesetzt werden konnte, kann der Patient nach etwa sechs bis acht Monaten den Zahn ganz normal nutzen. Falls die künstliche Zahnwurzel erst später eingesetzt wurde, ist der neue Zahn etwa 12 bis 14 Monaten nach dem Einsatz von Knochenersatzmaterial funktionstüchtig.
Diese Methode wird angewandt, wenn der Kieferkamm, also der zahntragende Teil des Kiefers, zu schmal ist: Das Zahnfach des zu ersetzenden Zahnes wird an der entsprechenden Stelle der Länge nach ein wenig gespreizt. In die entstandene Lücke wird das Knochenersatzmaterial gegebenenfalls bereits mit dem Implantat eingefügt.
Ein Aufbau des Knochens bietet sich ebenfalls an, wenn Knochensubstanz durch eine Erkrankung verloren ging, zum Beispiel durch eine fortgeschrittene Parodontitis, die Entfernung von Zysten oder entzündete Wurzelspitzen.
Das Verfahren ist ähnlich wie vor einer Implantation: Das Ersatzmaterial wird an die entsprechende Stelle im Kiefer eingebracht. Bei einem Knochenverlust, der durch eine Parodontitis verursacht wurde, wird das Aufbaumaterial meist mit einer Membran abgedeckt. Dies hängt davon ab, wie viel Knochengewebe verloren gegangen war. Dadurch kann verhindert werden, dass nachwachsendes Bindegewebe die neuen Knochenzellen verdrängt. Der Körper ersetzt das eingefügte Material nach und nach durch eigene Knochensubstanz, der betreffende Zahn erhält seinen Halt im Kiefer zurück.