Das wichtigste Ziel einer Behandlung ist die Beseitigung von Bakterien, die die Entzündung auslösen. Meistens lagern sie sich am Implantathals und in seiner unmittelbaren Umgebung an.
Der erste Schritt bei der Diagnose ist meist die Ermittlung der Zahnfleischtaschentiefe, die Betrachtung des Zahnfleisches und die Untersuchung des gesamten Hygienezustandes im Mund.
In dieser Phase der Diagnose sowie zur Bestimmung der weiteren Vorgehensweise können mikrobiologische Tests angewendet werden. Daraus lassen sich die an der Entzündung hauptsächlich beteiligten Bakterienarten und ihre Anzahl ermitteln.
Frühe Stadien ohne große Zahnfleischtaschen-Bildung können durch die mechanische Reinigung des Implantates im Übergangsbereich zum Zahnfleisch therapiert werden. Das heißt, hier werden Beläge mit Handinstrumenten entfernt, Oberflächen geglättet und Bakterien unter Verwendung von Desinfektionsmitteln, so genannte lokale Chemotherapeutika entfernt.
Werden tiefere Taschen über etwa 4 bis 5 mm Tiefe festgestellt, muss beispielsweise mittels einer Röntgenaufnahme geprüft werden, ob eventuell Knochensubstanz angegriffen wurde. Diese Aufnahmen können mit vorherigen verglichen werden, die in regelmäßigen Abständen bei der Implantatbetreuung hergestellt wurden. Ist Ihr Zahnfleisch gesund, sind gar keine Zahnfleischtaschen bzw. nur bis zu maximal 2 mm tiefe vorhanden.
Außerdem können Maßnahmen zur Entfernung erkrankten Gewebes und zur besseren Reinigung des Implantates notwendig sein. Manchmal werden spezielle Laser zur sehr gezielten Entfernung von befallenem Gewebe eingesetzt. Je nach Bedarf kann UV-Strahlung oder Zitronensäure verwendet werden, um die Implantatoberfläche zu „konditionieren“, also von eventuell vorhandenen, restlichen Bakterien zu befreien.
Ergänzend können so genannte Medikamenten-Depots an die betreffende Stelle eingebracht werden, die nach und nach kleine Mengen eines Antibiotikums, zum Beispiel Doxcyclin, abgeben.
Falls ein Abbau von Knochensubstanz im sichtbaren Bereich eingesetzt haben sollte, kann diese durch geeignete Knochenaufbau-Maßnahmen wieder aufgebaut werden. Dafür steht generell natürliche oder künstliche Knochensubstanz, beispielsweise körpereigener Knochen aus dem hinteren Mundraum, zur Verfügung. Wenn kein Neuaufbau durchgeführt wird, sollte auf jeden Fall erreicht werden, dass die entsprechende Stelle gut gereinigt werden kann, um die hygienischen Verhältnisse und schließlich das Knochenniveau stabilisieren zu können.
Fazit: Wenn eine Periimplantitis rechtzeitig behandelt wird, sind die Chancen sehr gut, die Entzündung zu heilen. Zumindest ist sie gut zu kontrollieren, um das Implantat auf Dauer zu erhalten.