Bisher sind nicht alle Gründe und Faktoren für die Entsehung der Periimplantitis vollständig abgeklärt, man geht aber davon aus, dass sie im Wesentlichen folgende Ursachen hat:
Die Hauptursache einer solchen Infektion ist die Anlagerung von bestimmten, im Mund vorhandenen Bakterien am Übergang vom Zahnfleisch zum Implantathals.
Da die bakterielle Besiedelung durch Zahnbeläge begünstigt wird, zählt eine ungenügende Mundhygiene, speziell im Bereich des Implantates, zu den Hauptursachen für derartige entzündliche Vorgänge.
Um dies im Detail zu verstehen, muss man den Aufbau eines Implantates und sein umgebendes Zahnfleisch betrachten. Hier besteht ein grundsätzlicher Unterschied zum Aufbau bei natürlichen Zähnen: Bei diesen ist der Übergangsbereich vom Zahn zum Zahnfleisch für den Eintritt von Bakterien dicht verschlossen. Kollagene Fasern (stützende Proteinfasern), die Bestandteil des Zahnhalteapparates sind, fließen beim natürlichen Zahn teilweise sogar in die Zementschicht der Zahnwurzel ein und lassen den Zahn regelrecht in seinem Zahnfach im Kieferknochen verwachsen.
Bei Zahnimplantaten, die man im Gegensatz zu anderen Implantaten im Körper (wie dem künstlichen Hüftgelenk) als „halboffen“ bezeichnet, weil das Zwischenstück und die künstliche Krone in die Mundhöhle hineinreicht, lagert sich Zahnfleisch lediglich an das Implantat an. Das implantatumgebende Gewebe enthält zwar mehr kollagene Fasern als der natürliche Zahnhalteapparat, diese können aber nicht in die künstliche Zahnwurzel einwachsen, sondern sie nur oberflächlich umfließen. Gleichzeitig, und das ist der wichtigste Aspekt, enthält das implantatumgebende Gewebe weniger Blutgefäße und somit weniger körpereigene Abwehrstoffe zur Vorbeugung gegen Erkrankungen.
Aus diesen Tatsachen resultiert eine höhere Anfälligkeit der Implantate gegenüber bakteriellen Angriffen und Entzündungen.
Durch schlechte Knochenbedingungen des Patienten, bakterielle Infektionen schon während der Operation und mangelnde Nachsorge in der Zeit nach dem Setzen des Implantats wird in manchen Fällen die vollständige Einheilung der künstlichen Zahnwurzel verhindert. Dies kann besonders bei Implantaten mit verkürzter Einheilphase oder bei Sofort-Implantaten der Fall sein. Sofort-Implantate werden direkt nach der Entfernung eines Zahns in das offene Zahnfach gefügt. Dadurch ist die Einheilphase noch erheblich kürzer. Ob Ihnen ein Sofort-Implantat oder ein "reguläres" eingefügt wird, hängt ganz von Ihrer persönlichen Mundsituation ab.
Wenn das Implantat nicht sorgfältig an die individuellen Bissverhältnisse des Patienten angepasst wurde oder die künstliche Zahnwurzel nicht optimal im Kieferknochen platziert ist, können Schwachstellen entstehen, die eine Entzündung im Bereich des Implantats begünstigen können. Dazu kann es beispielsweise kommen, wenn der aufgesetzte Zahnersatz (die künstliche Krone etc.) schwer durch den Patienten zu pflegen ist. Eine wesentliche Bedeutung kommt der Passgenauigkeit des Zahnersatzes zu. Es wird geklärt: Gliedert sie sich exakt in Ihr persönliches Kaugefüge ein, das heißt, wird Ihr Gebiss zusätzlich durch eine überstehende Krone belastet? So können Sie nicht nur unbeschwert lächeln, sondern Ihre Kaufunktionen halten darüber hinaus den täglichen Belastungen mühelos stand.