Die Versorgung mit Implantaten gliedert sich im Allgemeinen in folgende Phasen:
Am Anfang jeder Implantatversorgung stehen eine ausführliche Beratung, eine eingehende Diagnose und eine Aufstellung des auf Sie abgestimmten Behandlungsplanes.
Bei der Beratung werden Ihre persönlichen Voraussetzungen, eventuelle Risiken, mögliche Alternativen sowie Ihre individuellen Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt. Hier spielen allgemeinmedizinische Dinge eine Rolle, die ärztliche Anamnese kann dazu wichtige Hinweise liefern.
Bei der Untersuchung wird nicht nur der betreffende Bereich Ihres Kiefers, sondern der gesamte Mundraum und der Kieferknochen mit einbezogen.
In die Vorbereitung einer Implantation fällt ebenso das Behandeln und Ausheilen von Zahnerkrankungen, insbesondere einer eventuell vorhandenen Parodontitis, die Sanierung von Zähnen und gegebenenfalls die Optimierung Ihrer Mundhygiene, inklusive einer professionellen Zahnreinigung (PZR).
Die Diagnose dient einerseits dazu, die Voraussetzungen zu klären, andererseits dazu, die folgenden Schritte und Maßnahmen zu planen und vorzubereiten. Bei der Planung spielt das Röntgen eine große Rolle. Diese Aufnahmen dienen zu Beginn dazu, einen ersten Überblick zu gewinnen. Im Weiteren wird oft ein OPG-Gerät beim Röntgen eingesetzt, das Panorama-Aufnahmen des kompletten Kiefers liefert. Die Röntgen-Technik reicht bei normalen Implantationen meist aus.
Bei schwierigeren Voraussetzungen (geringes Knochenvolumen usw.) können weitere Diagnoseverfahren folgen. So dienen die mit der Computertomografie (CT) erzeugten Schnittbilder dazu, bestimmte Messwerte zu ermittlen – zum Beispiel zur exakten Knochenstärke im Kiefer:
Mit der 3D-Computertomografie bzw. der Digitalen Volumentomographie (DVT) ist eine räumliche Darstellung am Bildschirm und damit eine exakte Planung der Implantation möglich. Diese erlauben die genaue Positionsbestimmung eines Implantats im Bezug zu benachbarten anatomischen Strukturen, wie dem Unterkiefernerv.
Bei Bedarf und je nach individueller Patientensituation kann daraus im Dentallabor eine Bohrschablone hergestellt werden, die der Positionierung während des Eingriffs dient.
Zum besseren Verständnis sei hier noch einmal auf die drei Bestandteile eines Implantats, die künstliche Zahnwurzel (von Fachleuten oft als eigentliches Implantat bezeichnet), das Verbindungs- oder Zwischenstück (auch „Pfosten“ genannt) und der darauf anzubringende Zahnersatz (die Suprakonstruktion, also die künstliche Zahnkrone) hingewiesen.
Bei den meisten operativen Eingriffen zur Implantation reicht eine örtliche Betäubung aus. Nur dann, wenn viele Implantate eingesetzt werden, kann eine Behandlung unter Vollnarkose angeraten sein.
Zum Einsetzen der künstlichen Wurzel wird das Zahnfleisch geöffnet und dort, wo sie eingesetzt werden soll, wird ein in der Größe angepasstes Loch gebohrt. Manchmal kann vor der eigentlichen auch eine erste "Pilotbohrung" mit einem kleineren Bohrdurchmesser erfolgen.
Im Bedarfsfall und je nach bevorzugter Methode unterstützen Aufnahmen der Computertomographie (CT) bzw. der Digitalen Volumentomographie (DVT) und eventuell eine nach diesen Aufnahmen hergestellte Bohrschablone das Einsetzen des Implantates. Außerdem kann nach dem Bohren ein weiteres Röntgenbild zur exakten Positionierung herangezogen werden.
Anschließend wird das Implantat in die vorbereitete Öffnung eingefügt. Es gibt unterschiedliche Typen von Zahnimplantaten: Manche besitzen ein Schraubgewinde, andere weisen eine Zylinderform mit glatter Oberfläche auf. Je nach Typ wird die künstliche Wurzel entweder geschraubt oder durch leichtes Klopfen befestigt. Sie muss fest und unverrückbar im Knochen „sitzen“, nur dann kann sie gut einwachsen und einheilen. Nach dem Einsetzen des Implantats wird das Zahnfleisch entweder direkt geschlossen oder im Gegensatz dazu bei der „offenen“ Einheilung ein Stumpf zur Formung des Zahnfleisches eingepasst. Die Operationsfäden werden nach fortgeschrittener Wundheilung, also in der Regel im Zeitraum zwischen acht bis zwanzig Tagen, entfernt.
Wie lange die Operation dauert, hängt in erster Linie davon ab, wie viele Implantate gesetzt werden und wie schwierig der Eingriff ist. Einzelimplantate benötigen normalerweise etwa 20 bis 30 Minuten, bei aufwändigeren Implantationen ist mehr Zeit erforderlich. Wir geben Ihnen dazu gern eine Einschätzung, die Ihre individuelle Mundsituation berücksichtigt.
Falls zu wenig Knochensubstanz vorhanden sein sollte, um das Implantat sicher zu verankern, muss zunächst Kieferknochen aufgebaut werden. Dazu gibt es verschiedene Knochenaufbau-Methoden.
Nach der Implantation muss die künstliche Zahnwurzel einheilen, bevor der endgültige Zahnersatz, beispielsweise in Form einer Brücke oder Krone, aufgesetzt werden kann.
Bis sie vollständig eingeheilt und im Kieferknochen verankert ist, dauert es im Unterkieferbereich etwa zwei bis drei Monate. Im Oberkiefer muss eine Einheilphase von etwa vier Monaten eingeplant werden, da dieser eine geringere Knochendichte aufweist.
Bis zum Aufsetzen des endgültigen Zahnersatzes wird während der Einheilungsphase meist ein provisorischer Zahnersatz getragen. Dieser kann je nach Methodik des Zahnarztes und individuellen Gegebenheiten zum Beispiel aus einfachen Klammerprothesen und provisorischen Brücken bzw. Kronen bestehen.
Wenn das Implantat fest eingewachsen und verheilt ist, kann die Behandlung fortgesetzt werden.
Dazu wird, wie bei konventionellen Brücken oder Kronen, ein Abdruck des Gebisses bzw. von der entsprechenden Partie des Kiefers genommen. Mit Hilfe dieser Abformung fertigt ein Zahnlabor den endgültigen Zahnersatz zum Beispiel in Form einer Krone, Brücke oder Prothese an.
In der nächsten Sitzung wird dieser Zahnersatz auf dem implantierten Teil befestigt. Je nach Implantat-Typ wird er dazu entweder aufgeschraubt oder mit einem speziellen Befestigungszement fixiert.