Pflege-Tipps

Pflege der Prothese

Für den guten Umgang mit der Prothese gilt ähnliches wie für die Pflege Ihrer natürlichen Zähne. Empfehlenswert wäre die Reinigung nach jeder Mahlzeit, mindestens jedoch zweimal täglich (nach dem Frühstück und vor dem Zubettgehen).

• Wichtig ist zunächst die mechanische Reinigung der Prothese. Hierfür gibt es spezielle Prothesenbürsten oder eine herkömmliche, weiche Zahnbürste.
  
  Dabei empfehlen sich ähnliche Putztechniken wie bei eigenen Zähnen, zum Beispiel die KAI-Technik (zunächst Kauflächen, dann die Außenflächen und schließlich die Innenseiten).
• Wichtig ist vor allem, sich an eine regelmäßige Abfolge zu gewöhnen, damit kein Bereich der Prothese bei der Reinigung vergessen wird.
  Mehr Informationen zu bestimmten Zahnputztechniken finden Sie hier.
• Gewöhnliche Zahnpasta sollte nicht zur Prothesenreinigung benutzt werden, da diese die Oberfläche aufrauen und porös machen kann. Besser geeignet sind Flüssigseifen, Schmierseife oder spezielle Pasten und Gele.

  Achtung: Verwenden Sie nicht irgendwelche Haushaltsreiniger. Diese sind teilweise zu aggressiv und können zu Schäden an der Prothese führen.

• Tabletten und Tabs eignen sich nur bedingt zur Prothesenreinigung. Sie ersetzen nicht die mechanische Reinigung und können bei übermäßigem Gebrauch sogar die Prothesenstruktur schädigen. Sie sollten daher nur zwei- bis dreimal pro Woche mit einer Einwirkzeit von etwa einer Stunde als Ergänzung zur mechanischen Reinigung zur Anwendung kommen. Eine wesentlich längere Anwendung könnte auch zu Farbveränderungen an der Prothese hervorrufen.

Mund- und Zahnpflege

• Sind noch eigene, natürliche Zähne vorhanden, kommt deren Pflege eine ganz besondere Bedeutung zu, da sie die Vorraussetzung für einen guten Halt und Stabilität der Teilprothese darstellen.

  Vor allem an Kontaktstellen mit Klammern (wie bei der Modellgussprothese), die in die restlichen, eigenen Zähne eingeschliffen wurden, bilden sich sonst leicht Beläge, die zu Karies und zur Entzündung des umliegenden Zahnfleisches führen können. Dies kann nicht nur den Verlust eines weiteren natürlichen Zahnes zur Folge haben, sondern gleichzeitig im Extremfall auch den Verlust der eingepassten Prothese bedeuten. Für die Reinigung des natürlichen Restgebisses gelten die allgemeinen Regeln für die Zahnpflege (Benutzung von Zahnbürste, Zahnpasta und Zahnseide).

  Mehr Informationen zur eigenen Mundhygiene finden Sie hier.

• Auch bei der Vollprothese ist neben der Pflege der Prothese die Pflege des zahnlosen Kiefers sehr wichtig, um Entzündungen des Zahnfleisches und des Gaumens zu vermeiden. Diese könnten die Haftwirkung und somit den guten Halt der Prothese beeinträchtigen.
• Damit die Mundschleimhaut sich zwischendurch vom Tragen der Prothese erholen kann, ist es ratsam, die Prothese nur tagsüber zu tragen. Nach der abendlichen Reinigung kann diese gut über Nacht in einem Glas mit Wasser aufbewahrt werden.

Haftcremes und -pulver

• Eine gut angepasste Prothese sollte ausreichenden Halt auch ohne weitere Hilfsmittel haben. Haftmittel wie Haftcremes oder -pulver sollten nur in Ausnahmefällen benutzt werden. Von einem Dauergebrauch ist abzuraten, da dies die Mundschleimhaut schädigen, die Speichelproduktion senken sowie den Prothesenhalt langfristig beeinträchtigen kann. Auch Veränderungen in der Geschmackswahrnehmung sind möglich.

Kontrolluntersuchungen

• Wichtig: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen (mindestens zweimal jährlich) sind auch bei gut eingepassten Prothesen essentiell für eine lange Lebensdauer der Prothese und den gleichbleibend guten Tragekomfort.

Schutz vor Hinunterfallen

• Ein Sturz der Prothese kann sie beschädigen oder zerbrechen lassen. Um dies zu vermeiden, sollte man sich beim Einsetzen und Herausnehmen der Prothese Zeit lassen und sich dazu evtl. hinsetzen, um gegebenenfalls die Fallhöhe zu verringern. Sie fällt dann nur in den Schoß. Auch weiche Unterlagen (Handtuch etc.), die während des Einsetzens/Herausnehmens ins Waschbecken gelegt werden, können den Sturz der Prothese abfangen.